Die Beschriftung mit Hilfe eines Lasers befähigt Unternehmen, Produkte und Produktkomponenten aus einer großen Vielzahl Materialien fälschungssicher, abriebfest und dauerhaft zu kennzeichnen. Kennzeichnungen dieser Art erlauben beispielsweise Produktindividualisierungen im Designbereich, eine durchgängige Produktrückverfolgung, dienen dem Plagiatschutz oder erleichtern die Produktmontage durch Nummerierung der Einzelteile. Gerade bei kleinen Stückzahlen stehen KMUs vor der Frage, ob sie für Laserbeschriftungen einen externen Dienstleister beauftragen oder in eine Beschriftungsanlage investieren. Obwohl die Auslagerung der Laserbeschriftung die Produktfertigung verzögert und wenig flexibel ist, scheuen sich viele Unternehmen, eine eigene Beschriftungsanlage anzuschaffen. Eine Ursache dafür ist die große Vielfalt kommerziell erhältlicher Systeme, durch die sich der Auswahlprozess verkompliziert. Unsicherheit besteht zudem bei der Frage, wie sich das Beschriftungssystem in die bestehende Produktions- und IT-Umgebung einbinden lässt.
Für die Auswahlunterstützung und die Demonstration verschiedener Laserbeschriftungssysteme verfügt die Modellfabrik bereits über Test- und Erprobungsmöglichkeiten in ihrer Laborumgebung. Zur systematischen Erfassung der individuellen Anforderungen an das Beschriftungssystem hilft dabei eine Checkliste. Mit dem Aufbau eines neuen Laserbeschriftungsdemonstrators stellt die Modellfabrik nun eine weitere Anlagenlösung vor und vergrößert damit die Informationstiefe in der Auswahlunterstützung für KMUs. Im Gegensatz zu den bereits vorhandenen stationären Beschriftern, ist der neue Demonstrator netzwerkfähig und mobil.
Die Netzwerkfähigkeit erlaubt die Verknüpfung des neuen Beschriftungssystems mit anderen Demonstratoren der Modellfabrik und einem 3D-Drucker zum 3D-Druck-Datenmanagement-System. So kann eine mögliche Einbindung eines Beschrifters in bestehende Strukturen gezeigt und die gesamte digitale Prozesskette demonstriert werden. Die mobile Konstruktion des neuen Beschriftungssystems wiederum erlaubt erstmals auch Live-Demonstrationen außerhalb der Labore der Modellfabrik bei Veranstaltungen.
Aufbau
Der Laserbeschriftungsdemonstrator ist modular aufgebaut und besteht aus zwei Teilen: Einer mobilen Desktop-Lasereinheit und einem rollbaren Unterschrank für die ebenfalls mobile Absaugung. Die Lasereinheit kann sowohl mit als auch ohne Unterschrank genutzt werden und umfasst im Wesentlichen einen Faserlaser mit einer Strahlablenkeinheit (Scanner), die den gebündelten Laserstrahl mit Hilfe von zwei Spiegeln an jeden beliebigen Punkt der Bearbeitungsfläche lenken kann. Die Steuerung dieser beiden Komponenten übernimmt eine netzwerkfähige Software. Beschriftet werden können Bauteile aus Kunststoff oder Metall. Das Schneiden von Metallfolien ist ebenfalls möglich.
Die bauteilspezifisch geformten Absaugdüsen des modularen Systems wurden selbst im 3D-Druck hergestellt. Sie sind damit gleichzeitig Beispiele für den Einsatz des 3D-Drucks zur Herstellung von Vorrichtungen und Produktionshilfsmitteln.
Mehrwert für KMU
Der Demonstrator zeigt eine mögliche Lösung für den Aufbau eines kompakten, mobilen Beschriftungssystems und seine Einbindung in eine IT- und Produktionsumgebung.
- Umfassende, herstellerneutrale Unterstützung bei der Auswahl eines Laserbeschriftungssystems
- Vorführungen und Tests an mitgebrachten Bauteilen
- Integration in bestehende IT- und Produktionsinfrastruktur